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Sonntag, 15. September 2013

123 | Das Vegan-Projekt: Tag 15:


Halbzeit! Vierzehn Tage vegane Ernährung ohne das Gefühl, der Lebensfreude Opfer zu bringen. Im Gegenteil, jedes abgeschmolzene Pfund wird von mir mit Zufriedenheit aufgewogen. Deswegen gönne ich mir heute zum Mutter-Besuchs-Kaffee auch drei von meiner Freundin gebackene milchfreie Bananen-Schoko-Muffins (sehr lecker!). Zumal ich vorher - obwohl sonntägliches Couchwetter ist - im Park laufen war.


Zu meinem zweiten Restaurantbesuch gestern im „Kopps“ nahm ich den Fotoapparat mit, vergaß allerdings Bilder zu machen. Wir saßen zu viert im Séparée mit Fensterblick zum Koppenplatz und ließen uns Salat, Tomatensuppe, Kürbiskern-Ravioli und Gnocchi mit sautierten Pfifferlingen kommen. Der Sevice war sehr freundlich und es schmeckte auch überwiegend gut. Aber dafür, dass weder Fisch, Fleisch oder Wein im Spiel waren, fanden wir die Preise ziemlich hoch bemessen. Naja, das nächste Mal probieren wir eben das „Veganz“-Restaurant aus. Die Konkurrenz in Berlin schläft nicht.
Zum Tatort-Vorabend mache ich heute „Pastinaken-Risotto mit Zuckerschoten“. 


Diese auch „Germanenwurzel“ genannte Pflanzenart wird genauso erstmalig von mir verarbeitet wie gegessen. Doch ehe es soweit ist, muss ich die geschälten Wurzeln (2 Beutel!) von Hand raspeln bzw. mit dem großen, geschärften Küchenmesser auf Reiskorngröße kleinhacken. 
Dass es kein Risotto wird, wie ich es sonst gerne zubereite (mit selbstgemachtem Hühnerfond, Spargel, Pfifferlingen, aber vor allem Arborio-Reis und Parmesan), ist mir klar. Und eigentlich sind auch schmackhafte Zutaten dran: Zuckerschoten, Weißwein, getrocknete Tomaten in Öl, rote Zwiebeln, weißes Mandelmus, Knobi und Olivenöl. Aber das erahnte Problem sind die Pastinaken. Sie schmecken nach Möhren und Knollensellerie. Und beides mag ich nicht. Meine Freundin und ihr Sohn ebensowenig. Da hilft auch kein Aufpeppen mit gerösteten Mandeln: Die Teller und der große Topf bleiben mindestens halbvoll. Selbst wenn es schade (um die Arbeit) ist, aber das Zeug wird umgehend von mir entsorgt und steht fortan bei uns auf dem Index, genau wie Kümmel und Koriander.
Meinem Stiefsohn, der immerhin alles Vegane probiert, werden jetzt zwei Brötchenburger mit TK-Patties gemacht. Meiner Freundin und mir reicht Wasser, um den bösen Pastinaken-Geschmack wegzuspülen.

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