Gestern reisten Andrea und ich das erste Mal nach Irland. Um zu wandern, um in Pubs traditionelle Musik zu hören und um der auf Deutschland zurollenden Hitzewelle zu entkommen.
Von Berlin-Tegel flogen wir Dublin an und fuhren nach einer viel zu langen Wartezeit am Avis-Budget-Schalter mit dem Mietauto dreieinhalb Stunden westwärts nach Clifden in Connemara. An den Linksverkehr hatte ich mich als Fahrer recht schnell gewöhnt, nur der irische Kreisverkehr bleibt mir suspekt. Mit einer wegen der Zeitverschiebung geschenkten Stunde kamen wir dennoch unfallfrei gegen 18.00 Uhr in unserer Unterkunft an.
Das B&B der Familie Conroy befindet sich 5 km außerhalb von Clifden in der Lower Sky Road, hat einen mit Blumen und Stauden bepflanzten Privatweg zum Meer und unser liebevoll eingerichtetes Zimmerfenster einen Blick darauf.
Kaum dass wir ausgepackt und uns frisch gemacht hatten, fuhren wir in den Ort zurück, kauften Wasser, Wein, Bananen und Oliven bei Lidl für später und suchten uns ein Lokal. Im gut besuchten Marconi-Restaurant des Foyles Hotels wurden wir fündig. Dort ging es recht unterhaltsam zu, da eine größere Gesellschaft reifer Damen mit Schärpen und Faschings-Haarreifen „Hen Party“ (Junggesellinnenabschied) feierte und die Kellner auf Trab hielt.
Nachdem ich Lammhaxe mit Rosmarinkartoffeln gegessen und ein erstes frisch gezapftes Pint Guinness getrunken hatte, war ich endlich auch innerlich in Irland angekommen.
Erstaunlich, dachte ich bei unserem anschließenden Verdauungsspaziergang, dass selbst eine Kleinstadt wie Clifden so viele Pubs zu bieten hat. Aus einem offenen Fenster drang bereits das muntere Gefiedel einer Geige und lockte uns zur Einkehr. Doch wir wollten nichts überstürzen und fuhren zu unserer Unterkunft zurück, wo wir mit dem Familienhund Bonnie noch einen kleinen Ausflug zu den Klippen machten.
Die Cliffs sehen wirklich herrlich aus, sind aber nicht ohne. Denn ein aufgestelltes Holzkreuz zeigt weit sichtbar an, dass hier und nicht im Pub schon mindestens eine Person abgestürzt sein muss.
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