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Montag, 26. März 2018

186 | Strandspaziergang

Am 25. März feiern die Griechen alljährlich ihren Unabhängigkeitstag. Außer einigen Wimpelketten und Fahnen bekamen wir davon aber nicht viel mit; was hauptsächlich daran lag, dass wir wegen des doppelten Uhren-Vorstellens (Kretazeit plus Sommerzeit) bis mittags im Bett geblieben waren. Dann wurde im „Ilios“ spät gefrühstückt und anschließend ein langer Meeres-Spaziergang gemacht.

Zuerst drehten wir eine obligatorische Runde am Hafen, wo noch Boote für Ausbesserungsarbeiten aufgebockt waren und wo sonntäglich geangelt wurde. Danach liefen wir an geschlossenen Strandtavernen vorbei Richtung Osten. Das „Stochos“ hatte auch noch zu und von Evi war weit und breit nichts zu sehen.


Nachdem wir den winterlich maroden Plattenweg verlassen hatten, ging es im Brandungsbereich über jede Menge Geröll Richtung Kokkinos Pyrgos. Wir machten Fotos, sammelten Steine und Schwemmholz für die Heimat.


Irgendwann kraxelten wir ein Stück die Steilküste hinauf, um auf einem oberhalb verlaufenden Pfad besser voranzukommen. 
Dabei mussten immer wieder Schneisen, die herabschießende Regenbäche in die Steilküste gefräst hatten, überwunden werden. 
Wenigstens das Wetter war genau richtig: Die Sonne schien und wärmte, sodass wir unsere Jacken ausziehen konnten. Trotz auflandigen Windes roch es nach wildem Thymian. Überall blühte und grünte es gleichzeitig. Kreta Ende März ist einfach herrlich!

Aus einer der oberhalb gelegenen kleinen Steilküstenhöhlen kam plötzlich ein seltener Eleonorfalke herausgeflogen. Eine Weile schwebte er in der aufsteigenden Luft und ließ sein braunes Gefieder bewundern, dann war er weg. 
Dafür tauchten aus dem zum Meer abfallenden Gesträuch drei Ziegen auf. Sie schauten uns scheu an und blökten recht ratlos.
Nach über der Hälfte unserer Kokkinos-Pyrgos-Strecke ging es auf einmal nicht mehr weiter: Der Regen hatte nun eine richtige Schlucht hinterlassen.

Also kehrten wir um und chillten noch etwas in der Ferienwohnung, bevor wir zum Abendessen ins „Ilios“ zogen, wo bereits einige Gäste saßen. Zwei deutsche Paare und eine befreundete einheimische Familie, die sich am Unabhängigkeitstag auch von der häuslichen Küche unabhängig machen wollte.
Andrea ließ sich nach einem griechischen Salat für uns beide von Susanne italienisch bekochen und bekam eine üppige Portion Spaghetti mit Spinat und geriebenem Käse. Ich nahm Manolis´ kretisches Tagesgericht: grüne Saubohnen mit selbst gesammelten Schnecken. Lecker!

Später saßen wir noch, tranken und redeten. Und verabredeten mit Manolis, ihn anderntags zur Wildgemüse-Ernte in die Berge zu begleiten.

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