5. Tag
Die Wolken sind von den Bergen verschwunden, der Wind hat abgeflaut. Wir frühstücken wieder spät, diesmal auf dem Balkon. Anschließend bummeln wir zum Hafen, wo ein Fischer einen Octopus ausschlägt, damit er später nicht zäh schmeckt.
Manolis zufolge ein libysches Flüchtlingsboot, das hier seit mindestens zwei Jahren vor sich hinrostet.
Wir machen Handyfotos, schlendern weiter durch Gassen und Geschäfte, betreiben Sozialstudien und entschließen uns, baden zu fahren.
Wir machen Handyfotos, schlendern weiter durch Gassen und Geschäfte, betreiben Sozialstudien und entschließen uns, baden zu fahren.
Es geht zum „Steinstrand“, einem fast leeren Küstenstreifen bei Triopetra, wo Daniela Mayer, eine Lebens- und Sozialberaterin, vom Meer abgeschliffene Steine aufgeschichtet hat. Zu Haufen, Türmchen oder einem Selbstfindungs-Labyrinth.
Jetzt sei Daniela aber in Deutschland, hatte Susanne gewusst.
Da es hier doch wieder weht, suchen wir uns weiter hinten ein geschützt aussehendes Plätzchen unter einem Felsenvorsprung.
Doch der Wind ist so stark, dass wir Steine auf unsere Badetücher legen müssen, damit sie nicht wegfliegen. Auch auf die Bücher, die sich nur mit Taucherbrille lesen ließen. Also Augen zu, Kopf runter und sich peelen lassen. Oder baden gehen, oder ganz abtauchen. Aber am geriffelten Meeresboden ist nichts los. Kein Fisch, kein Stein, kein gar nix.
Doch der Wind ist so stark, dass wir Steine auf unsere Badetücher legen müssen, damit sie nicht wegfliegen. Auch auf die Bücher, die sich nur mit Taucherbrille lesen ließen. Also Augen zu, Kopf runter und sich peelen lassen. Oder baden gehen, oder ganz abtauchen. Aber am geriffelten Meeresboden ist nichts los. Kein Fisch, kein Stein, kein gar nix.
Als unsere Wasserflasche halb leer und lauwarm ist und unsere Haare voller Sand, machen wir uns auf den Rückweg. Dabei nehmen wir drei, vier hübsche, handliche Steine mit - Erinnerungshilfen für die Nachurlaubszeit.
Abends gönnen wir uns Schwertfisch im „Onar“. Eine hochgewachsene Frau tritt neben unserem Tisch an die Terrassenbrüstung und versucht mit ihrem IPhone das in Dunkelheit gehüllte Hafenpanorama einzufangen.
„Sie müssen den Blitz ausmachen!“, belehrt sie ein nebenan sitzender Deutscher und hält ungebeten einen Vortrag über begrenzte Reichweite, LED und Nachtautomatik.
Der großen Frau ist das sichtlich unangenehm. Aber sie nickt höflich, sagt „Ah!“ und „Danke.“ Dann fotografiert sie weiter. Mit Blitz.
Nach dem Essen gehen wir auf einen halben Liter Weißwein zum „Ilios“. In einer Terrassenecke sitzend streicheln wir Felix und Laika, die süßen Welpen,
fragen Susanne nach Stränden aus und reden mit Manolis übers Fischen. Früher, sagt er, hat er kiloweise gefangen und eingefroren. Aber jetzt? Aus dem Meer sei immer weniger zu holen. Ich versuche, ihn mir da draußen vorzustellen und frage, ob er Hemingways „The Old Man and the Sea“ kenne, weil ich glaube, dass ihm die Novelle gefallen könnte. Doch er kennt es nicht, und er hat es auch nicht so mit Büchern. Dafür sei Susanne zuständig, sagt er. Ob sie ihn denn schon mal zum Angeln begleitet habe, frage ich weiter. Manolis schüttelt den Kopf. Weil Angeln zu seinem Zuständigkeitsbereich gehört, vermute ich.
fragen Susanne nach Stränden aus und reden mit Manolis übers Fischen. Früher, sagt er, hat er kiloweise gefangen und eingefroren. Aber jetzt? Aus dem Meer sei immer weniger zu holen. Ich versuche, ihn mir da draußen vorzustellen und frage, ob er Hemingways „The Old Man and the Sea“ kenne, weil ich glaube, dass ihm die Novelle gefallen könnte. Doch er kennt es nicht, und er hat es auch nicht so mit Büchern. Dafür sei Susanne zuständig, sagt er. Ob sie ihn denn schon mal zum Angeln begleitet habe, frage ich weiter. Manolis schüttelt den Kopf. Weil Angeln zu seinem Zuständigkeitsbereich gehört, vermute ich.
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