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Montag, 5. Februar 2007

080 | Zurück und hin: Binz

Für ein Jahr war ich abgetaucht. Obwohl: Das Bild trifft es nicht. Ich schlug mich nebenberuflich als Wald- und Gelegenheitsarbeiter durch, gönnte mir eine Art Sabbatjahr. Statt blaue Blumen zu suchen, hackte ich Holz und war ausgeglichen wie Charles Ingalls aus „Unsere kleine Farm“. Mir reichte es, Poesie zu sehen, zu fühlen; ich musste sie nicht beschreiben.
Ich weiß, ich spreche in Rätseln.
Jetzt habe ich eine, wie ich finde, nutzerfreundlichere Homepage und bin motiviert, wieder mehr – besser: etwas – zu schreiben. Wofür so eine Auszeit alles gut ist.
Und weil man oft damit beginnen sollte, womit man aufgehört hat, bin ich zurückgekehrt nach Rügen. Immer wieder Rügen ...


Binz: Wieder im „Poseidon“ gegessen: fangfrischen Ostseedorsch auf Porree mit Kartoffelpüree. Tadellos! Das Essen. Die Bedienung hatte ich besser in Erinnerung. Eine war zu jung (Ich fragte nach Schnäpel, dem Steinlachs, den sie nicht kannte. Und sie wirkte im Umgang mit Gästen etwas linkisch), die andere war überroutiniert: Sie fragte, ob es geschmeckt habe, war aber bereits mit dem Geschirr in der Küche, bevor ich antworten konnte. Normalerweise bin ich da nicht so. Nein, wirklich, ich bin ein netter, unkomplizierter Gast, der auch schon einen Teller zureicht, wenn schwer an ihn ranzukommen ist. Aber im „Poseidon“, das in der Gastroszene hochgelobt wird, auf das ich mich jedes Jahr aufs Neue freue, sollte nicht nur das Essen tadellos sein. Als ich mich nun genauer umsah, entdeckte ich an der Wand Balsamico-Spritzer und einen ramponierten Lampenschirm. Sinnbilder, dachte ich.

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