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Dienstag, 5. August 2003

Stadtmitte umsteigen

Eine traurige Weise aus Weißgottrussland
Spielt Akkordeon im Untergrund.
Sie bettelt mit unaufhaltsamer Hand
Und starrt sich vergreiste Gedanken wund.
Vom Ich zum schluchzenden Schifferklavier
Zieht fahrendes Volk im Übergang.
Wer gibt was drauf, wer näh´rt sich ihr?
Die Zeit ist knapp, Gesichter lang.

Auf jeder Stirn zwei Senkrechtfalten –
Gespannte Saiten, die nicht klingen.
Das Geld reicht gerade zum Behalten.
Vielleicht versucht sie´s mal mit Singen.

Gesichtszüge – festgefahren statt entgleist
Im Tunnel zwischen U6 und U2.
Aber etwas bleibt im Ohr. Bis es heißt:
Die Bahn kommt. Zurückbleiben. Dann ist es vorbei.

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