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Samstag, 17. November 2001

mein glück stinkt wie ein hund bei regen

mein glück stinkt wie ein hund bei regen,
wie felle, die in gräben schwimmen.
lass mich noch einmal zu dir legen,
versuchen wir uns umzustimmen.

du zupfst die saiten meiner seele
fast lustlos, doch du spielst mit mir.
der mollton, den ich nicht verhehle,
streckt sich gequält nach dur und dir.

und nach verflossnem leckt mein mund,
nach dem nun aufgeweichten platz,
der heimat war. Gräbt dort dein hund
nach unserem geheimen schatz?

anstatt zu zählen, was uns bliebe,
zerstreust du gläserne brillanten
ins opfermoor vergangner liebe,
worüber wir einst lachend rannten.

bei uns verschied der tod vor neid,
der alltag lag des nachts im sterben,
ich schwängerte die ewigkeit,
du wolltest ihr vermögen erben.

wir liebten uns zum standesamt,
doch planten nichts als jeden tag,
sechs jahre wohl so insgesamt,
die ich in deinem herzen lag.

nun liege ich dir vor dem magen,
verdauen wird mich bald das moor.
dann muss ich nicht mehr davon klagen,
als käm´s nicht auch bei andern vor.

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